03.11.2014

„Licht“ in der dunklen Jahreszeit

Tisch-Gottesdienst für Demenzerkrankte im Altenpflegeheim St. Elisabeth

„Licht“ in der dunklen Jahreszeit

Am Freitag, 14. November 2014, findet um 16:30 Uhr ein Tisch-Gottesdienst für Demenzerkrankte unter der Leitung von Maria Pagel im Altenpflegeheim St. Elisabeth in Harsum statt. Der Gottesdienst hat in der beginnenden dunklen Jahreszeit das Thema „Licht“ zum Inhalt. 

Als Ausgangspunkt für ihre Tisch-Gottesdienste wählt Maria Pagel Alltagserfahrungen der Menschen – Erfahrungen, die sie mit anderen teilen, prägende Erlebnisse oder Orte, die in der Erinnerung fester verwurzelt sind. Durch gleichbleibende Rituale, eine einfache Sprache, die Förderung der vorhandenen Fähigkeiten der Teilnehmer und die Beteiligung aller Sinne sowie die persönliche Zuwendung und das Gemeinschaftserlebnis im Gottesdienst werden Alltag, Biografie und religiöse Erfahrung der Menschen verknüpft und aktiviert. 

Ende September wurde im Altenpflegeheim St. Elisabeth der neue Wohnbereich eingeweiht, der den speziellen Anforderungen in der Pflege und Betreuung von demenzerkrankten Menschen gerecht wird. Bereits im Rahmen der Einweihungsveranstaltung feierte die Harsumer Autorin Maria Pagel mit den Bewohnern und Mitarbeitern einen Tisch-Gottesdienst. „Dieser Gottesdienst kam so gut an, dass wir uns besonders freuen, Frau Pagel für einen weiteren Tisch-Gottesdienst gewinnen zu können“, erklärt Andrea Opitz, Pflegedienstleiterin im St. Elisabeth. 

Über Maria Pagel 

Maria Pagel hat eine Ausbildung im heilpädagogischen Tanz und war langjährige Ausbildungsleiterin für liturgischen Tanz. Die 57-Jährige war Erzieherin bei geistig behinderten Menschen und ist aktuell tätig in der Dementenbetreuung. Die Harsumerin leitet Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen „Betreuung dementer Menschen“ und „Textinterpretation mit allen Sinnen“. Daneben publiziert Pagel ihre Erfahrungen in Büchern. 2007 und 2010 sind bereits „Jeder Tag hat seine Würde“ und „Kraftquellen“ erschienen. Mit ihrem aktuellen Buch „Der Augenblick ist kostbar – Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen“ (2013), gibt sie ihre Erfahrungen weiter, wie demenzerkrankte Menschen mit einem Tisch-Gottesdienst Zuwendung, Gemeinschaft und Gott erleben können.

Demenz, die neue Volkskrankheit 

Schon mehr als 1,4 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt. Die Anzahl der Erkrankungen nimmt mit steigendem Alter zu. „Da wir Menschen glücklicher Weise immer älter werden, müssen wir auch mit den Schattenseiten, wie beispielsweise der Demenz auseinandersetzen“, macht Heimleiterin Angelika Eggerling klar. Es gilt also, sich auf den Umgang mit Demenzerkrankten besonders einzustellen. Aus diesem Grund haben engagierte Mitarbeiter des Altenpflegeheims im Rahmen eines Qualitätszirkels ein Konzept entwickelt und umgesetzt, welches die Anforderungen einer besonderen Betreuung der demenzerkrankten Menschen umfassend berücksichtigt. „Unser oberstes Anliegen ist es, Menschen mit Demenz ein möglichst beständiges Umfeld zu bieten, in dem sie sich wohl und heimisch fühlen“, erklärt Eggerling weiter.